Sonntag, 1. Juni 2014

Pacific Crest Trail - High Sierra

Die "Wüste" ist geschafft!!! Naja um genau zu sein ist sie es nicht. Die High Sierras sind ein Hochgebirge in Mitten der Sierra Nevada. Es stellt somit ein "Wüstengebirge" dar. Durch die Höhe um die 4000 Meter ergibt sich in dieser Gegend jedoch ein eigenes "Mikroklima". 

Doch zunächst ging es nach Kennedy Meadows. Dies ist die letzte Örtlichkeit vor dem Hochgebirge. Es ist eher eine art Gemeinschaft bestehend aus einem kleinem Geschäft und einer Hand voll Anwohnern. Die Ansammlung der Wandersmänner an diesem strategisch wichtigen Ort macht Kennedy Meadows jedoch zu einem belebtem Anlaufpunkt. Hier werden Ausrüstung und Körper vor den harten Sierras auf Funktionalität überprüft!!!

Nach 700 Meilen wurden meine Schuhe ausgetauscht.

Neben Lebensmitteln gab es auch Burger in Kennedy Meadows. Diese waren natürlich sehr beliebt...;)



Voller Vorfreude auf das viel gelobte Gebirge ging es dann auch endlich los. 
Am Horizont zeichneten sich zunehmend Silhouetten der großen Berge ab. Das Land wurde fruchtbarer. Wasser sollte ab diesem Punkt nicht mehr das größte Problem darstellen...
Auf Goldsuche. Das Wasser schimmerte. Wir vermuteten Gold... Doch entäuscht stellten wir nur die Reflektion der Sonne fest.

Die Berge wurden größer, die Aussichten weiter. 










Gleich zu Beginn der Sierras erwartete uns eines der größten Highlights!!! "Mt.Whitney". Der größte Berg der Sierras und der größte Berg der USA außerhalb Alaskas. Die Höhe beträgt 4421 Meter. Der höchste Berg mit 6194 Metern befindet sich in Alaska und heißt Mt. McKinley
Die Route zur Besteigung ist gut erschlossen und kann von jedermann durchgeführt werden. Nur eine gewisse gewisse Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist unabdingbar.



Mit zunehmender Höhe begegnete uns eine völlig neue, jedoch lebensfremde Welt. Die steile Felshänge erdrückten und zerquetschten uns durch ihre Gewaltigkeit. Wir erlebten atemberaubende Ansichten der Bergwelt die uns sprachlos stimmte.


Basecamp. Ein beliebter Ausgangspunkt zur Spitze


Der Aufstieg brachte uns an den Rand unserer Leistungsfähigkeit. Die Luft wurde immer dünner und die Klippen steiler. Es war wichtig die Konzentration hoch zu halten um keine groben Fehler auf dem schmalen grad zu begehen. Wir taumelten uns unter Atemlosigkeit den Berg hinauf.




Mit schweren Beinen und leerer Lunge erreichten wir alle einigermaßen gesund die Spitze des Mt. Whitneys. 
Auf dem Berg befand sich eine kleine Notfallhütte. Wir beschlossen dort zu übernachten um Sonnenauf und -untergang genießen zu können.
Es war unbeschreiblich...Momente die Gänshaut herbeizauberten. 




Quinoa dem Abgrund so nahe



Die kleine Berghütte bot wenig Platz. Mit großer Mühe konnten wir uns dort "häuslich" einrichten.



Der Sonnenaufgang war ein besonderer Moment. Zunächst glaubten wir diesen allein genießen zu können. Doch kurz bevor die Sonne hervorblinzelte tauchten viele "Mithiker" und mittlerweile Freunde auf. Ein Augenblick, der von jedermann genossen wurde.

Da die Außentemperatur eisig war quetschten wir uns kurz nach Sonnenaufgang in die 4m2 kleine Hütte und genossen warme Getränke.

Nach Mt. Whitney folgt der nächste Streich. Der höchste Pass des PCT Namens Forester!!! Dieser ist 4009 Meter hoch. Uns erwartete ein fabelhafter Anstieg mit wunderschönen Landschafstformationen .









(4002 Meter)

In diesem Jahr war Californien von einer starken Trockenperiode betroffen. Besonders in den Wintermonaten regnet es am häufigsten. Der Niederschlag  blieb jedoch aus. In den HighSierras ist dieses Problem schnell ersichtlich. Im Normalfall liegen hier bis in den späten Juni dicke Schneedecken. Für uns war es möglich das Gebirge schon Ende Mai zu betreten. 







Die restlichen Schneeflecken wurden für den Abstieg genutzt. Auf dem hinter rutschten wir voller Spaß und Freude den Berg hinunter.

Im weiteren Verlauf galt es die Pässe der High Sierras zu überqueren. Steile Anstiege und schneebedeckte Wege machten uns das Leben schwer.









GlenPass





Pintopass





MatherPass














MuirHut




MuirPass








Nach dem Muir Pass erwarteten uns weiterhin Alpin Aussichten, jedoch wurde das Terrain zunehmend "flacher"










Yosemite Valley






Im Yosemite NP machten wir einen Abstecher ins Yosemite Valley und zum dortigen Felsmassiv "Half Dome"

 
HalfDome ist ein berühmter Kletterfelsen, der wie ein halber Dom nackt im Yosemite NP liegt.
HalfDome

Nur über installierte Kabel war es dem normalen Bürger möglich den Felsen zu besteigen. Um die 75 Steigung mussten dabei gemeistert werden.



Es erwarteten uns spektakuläre Aussichten über das Valley.







Links befindet sich HalfDome

5 Kommentare:

  1. Hallo Julius, ich versuche Deine Endrücke mitzufühlen und ich beneide Dich um all das Erlebte.Ich glaube Du wirst ein Leben lang davon zehren können und hast etwas, daß Dir keiner nehmen kann. Halte durch, bleib gesund und sei nett zu Deinen Füßen, die dich noch viele Km tragen müssen. Grüße an Deine Mit- Hicker. Wolfgang

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  2. Lieber Jusse!

    Dank Deiner Fotos komme ich nicht umhin zu sagen, großartig! Mit Freude verfolge ich, meist vom gemütlich warmen Sofa aus, Deine abenteuerliche Reise drüben über Stock und Stein!
    Aus der Ferne, in Nähe des stets gefüllten Kühlschrankes, erahne ich die Anstrengung und Entbehrungen, die Du zu bewältigen hast. Respekt! Ich meine jedoch, die Erlebnisse und Erfahrungen in solch schöner und wilder Landschaft wiegen das wieder auf. Zu diesem Ergebnis kommst Du sicher schon jetzt. Denn wie oft musste ich auf vergangener Wanderschaft von Dir hören: "Dafür hat es sich doch gelohnt!". Nun löffelst Du die schier endlos große Portion Phrasen-Suppe Schluck für Schluck wieder aus und hast dabei eine Zeit der Superlative. Großes Lob!
    Ich weiß, wie sehr Du dich der Natur verbunden fühlst und gönne Dir diese Zeit der Selbsterfahrung und ein Stück weit sicher auch -verwirklichung in traumhafter Kulisse! Ich wünsche Dir dafür weiter Kraft und Durchhaltewillen sowie eine Brise Rückenwind!
    Viele Grüße
    Basti Meltzer

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  3. Julius, wir grüßen Dich aus Brandenburg. Wit haben keine so schönen Bilder vor Augen. Es muss herrlich sein für Dich. Ob Du ein "ANDERER", auf Grund Deiner Erlebnisse, wirst? Alles Gut für die nächsten Abschnitte - Deine Großeltern aus Brandenburg.

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  4. Hallo Julius! Ich bin begeisstert von Deinem Marsch, viele schöne Bilder .Über Stock und Stein, sei gut zu Deinen Füßen die Dich noch eine Weile tragen müssen . Ich wüsche Euch alles Gute bleibt gesund Heiner und Eva aus Tangermünde

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  5. Hallo Jusse,
    Dein Bergfest ist ja nun schon einige Zeit vorüber und wir bewundern Dich, daß Du immer noch tapfer duchhältst. Wir sind stolz auf Dich. Ist die Hitze noch auszuhalten? Deine Bilder sind phantastisch und wir freuen uns schon auf Deine Liveberichte und Videos. Speichere alle Deine Eindrücke tief, bleib gesund und stark und grüße Deine neuen Mit-Hiker.
    Liebe Grüße von Kerstin und Wolfgang.

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